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Used-Look

Der Used-Look (engl. gebrauchte Optik) ist eine sehr moderne Erscheinungsform der Jeans, die die Hose gebraucht aussehen lässt. Sie bezeichnet bestimmte Behandungs- und Waschverfahren, welche den Stoff an bestimmten Stellen ausbleichen oder aufrauen. Löcher oder Risse fallen ebenfalls unter den Begriff "used". 

Jeans im Used-Look richten sich vor allem an modebewusste Männer und Frauen, die trendsichere Outfits anstreben. Der Look verspricht lässige Styles, die mit einem Hemd oder einer Bluse auch modsich-schick kombiniert werden können. Durch verschiedene Farben und Waschungen sind sie zudem sehr vielseitig und bieten für jeden Anlass neue, zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten.

Arten von Used-Look Waschungen:

Tint-washed

 

Wie schon der Name „Tint-washed“ besagt, handelt es sich hier um einen „färbenden“ Waschgang. Die Ausgangsfarbe wird nochmals überfärbt. Dabei wird die Jeans mit Enzymen gewaschen, um beispielsweise dem Blau einen leicht gelbgrünen Ton zu verleihen. Wendet man die Hose, kann man sehen, dass die Innenseite leicht gelblich ist.

 

Stone-washed

 

Bei diesem wohl bekanntesten mechanischen Verfahren wird die Jeans in einer Waschmaschine unter Zugabe von Bimssteinen kalt gewaschen. Das Reiben der Steine führt zu einer oberflächlichen Beschädigung des Stoffes. Farbe und Material erhalten so ein abgewetztes, getragenes Aussehen, den sogenannten Used-Look. Gleichzeitig wird der Stoff dadurch weich gemacht, er fühlt sich geschmeidiger an und ist angenehmer zu tragen. Alternativ wir dieser Effekt heute auch industriell durch Sandstrahlen erzeugt, was allerdings zu einer stärkeren Beschädigung des Gewebes führt. WICHTIG: Sandstahlen (Sandblasting) belastet durch feinen Staub die Umwelt und die Lungen der Arbeiter. Sandstrahlen ist in der Jeans Branche verpönt bzw. verboten.

 

Anti-stone-washed

 

Einen vergleichbaren Effekt wie beim Stonewashed-Verfahren erhält man, wenn man beim Waschen der Jeans Biokatalysatoren, wie z. B. Hefe, zugibt. Dies hat einen Pilzbefall zur Folge, den man jedoch vorsichtig einsetzen und sorgfältig entfernen muss, da er das Gewebe ansonsten zu sehr angreift.

 

Power-used

 

Für eine Power-used-Wirkung, also eine auffallend stark abgetragene Optik, macht man eine Spezial-Wäsche mit einer Kombination aus besonders vielen Bimssteinen (mehr als beim Stone-washed-Verfahren) sowie Enzymen. Die Waschdauer ist ebenfalls länger. Die Enzyme wirken gleichzeitig als Bleichmittel und als Weichmacher. Sie haben den Vorteil, dass sie den Jeans-Stoff weniger beschädigen als mechanische Verfahren oder Säuren. Ein weiterer Name für Power-used ist Super-Stone-washed.

 

Moon-washed

 

Hierbei wird die Jeans mehrere Stunden mit Bimssteinen gewaschen, die vorher in Chlor oder Kaliumpermanganat getränkt wurden. Dieses Verfahren nennt man auch Acid-washed oder Snow-washed. Es entsteht eine fleckige Optik mit größeren oder kleineren Flecken. Der erzielte Effekt hängt sowohl von der Waschdauer als auch von der Größe der Steine ab. Kleinere Flecken wirken gleichmäßiger, größere etwas unruhiger. Alternativ werden die Jeans auch mit chlorhaltigen Bleichmitteln besprüht und anschließend gewaschen.

 

Rinse-washed

 

Diese Waschung geschieht ohne mechanische Behandlung oder Bleichmittel. Die Jeans wird einfach gespült, wodurch die Farbe nur ganz leicht aufgehellt wird. Es handelt sich hierbei also allgemein um dunkle Jeans. Dabei können im Spülvorgang Weichspüler oder Salze beigegeben werden. Salze sorgen dafür, dass die Farbe anschließend nicht mehr ausfärbt. Wird kein Salz beigegeben, steht auf der Jeans ein Hinweis, diese nur mit dunklen Farben zu waschen. Das Vorwaschen in der Fabrik hat vor allem den Zweck, den Jeans-Stoff weicher zu machen und ein nachträgliches Einlaufen zu verhindern. Weitere Namen für dieses Verfahren sind Garment-washed oder Soft-washed.

 

Mill-washed

 

Auch Dark-washed genannt. Die Jeans werden in der Fabrik ohne weitere Behandlung vorgewaschen. Die ursprüngliche dunkle Farbe bleibt erhalten und ist einheitlich, es gibt keine Abnutzungs- oder Knitterspuren und dementsprechend auch keine Used-Optik. Der Stoff wird nicht beschädigt. Da keine chemischen Bleichmittel eingesetzt werden, ist dieses Verfahren allgemein umweltfreundlicher.